Tägliches Haarebürsten - Warum?


Warum ist tägliches Haarebürsten so wichtig?

a) Die Kopfhaut ist nicht nur das Feld, auf dem unsere Haare wachsen, sondern auch Ausscheidungsorgan. Über sie wird alles mögliche abgesondert, unter anderem Talg, Schweiß und mit diesem auch überschüssige Säure und Salze. Diese Ausscheidungsprodukte will die Haut gern loswerden und sie dankt es uns, wenn wir ihr dabei helfen. Das tun wir am besten nicht durch Waschen, sondern, ihr ahnt es vielleicht, durch Bürsten. Am Rest des Körpers werden Hautschuppen und getrocknete Ausscheidungsergebnisse durch Reibung der Kleidung entfernt und dann aus dieser gewaschen. Am Kopf ist das nicht möglich, weshalb man bürsten sollte. Da die größte Ausscheidungsphase nachts ist sollte täglich morgens gebürstet werden. Wenn die Ausscheidungen auf dem Kopf bleiben trocknet die Haut aus, was ausgleichend zu vermehrter Talgproduktion und dann fettigem Haar führt.

b) Das Schweiß-Talg-Gemisch, das unsere Kopfhaut ausscheidet mag uns vielleicht auf den ersten Blick nicht so lecker erscheinen, es ist aber die beste Haarpflege, die man sich vorstellen kann. Bei langem Haar erreicht diese leider jedoch nur den Ansatz. Mit einer Wildschweinborstenbürste kann man dieses Gemisch am Haaransatz und direkt auf der Kopfhaut aufnehmen und im Rest der Haare verteilen. Diese werden dadurch gepflegt.

c) Durch das Bürsten werden eventuelle abstehende Schuppen an den Haaren selbst angelegt. Das Haar wird dadurch glatter und glänzt mehr.

d) Durch die Anwendung der Wildscheinborstenbürste muss man die Haare nicht mehr so oft waschen. Durch das Bürsten reinigt man die Kopfhaut und das Haar. Staub und Hautschuppen werden herausgebürstet.

e) Ein weiterer Vorteil, durch das Bürsten wird die Kopfhaut massiert. Das steigert die Durchblutung und kommt somit auch den Drüsen und den Haaren zugute.


Mehr bürsten und seltenes Haare waschen
Stellt euch vor, ihr habt einen sauteuren Angorapulli und wollt lange etwas von ihm haben. Wie behandelt ihr ihn? Ihr wascht ihn alle zwei Tage und rubbelt ihn dabei tüchtig durch? Blöde Idee, oder? Mit den Haaren ist es ähnlich. Wenn ihr sie lang haben wollt sind die Haarspitzen mitunter 7 Jahre alt und älter. Rechnet mal nach, wie viele Wäschen ein Haar dann hinter sich hat! Waschen ist eine Strapatze für die Haare, auch weil sie nass extrem empfindlich sind, weshalb man es minimieren sollte. Waschen irritiert nicht nur das Haar, sondern auch die Haut. Diese kann sich selbst regulieren und man sollte sie darin unterstützen und nicht gegenwirken. Je länger Haut von Tensiden und Seife verschont bleibt, desto mehr Zeit hat sie, um ihren Säureschutzmantel aufzubauen. (Das gilt nicht nur für die Kopfhaut...) Aggressive Tenside irritieren und bringen im schlimmsten Falle alles durcheinander. Deshalb lieber selten waschen und dafür oft bürsten.

Bürstanleitung
Gebürstet wird täglich morgens und zusätzlich auch abends. Als Motto könnte Omas Spruch gelten: 100 Bürstenstriche täglich! Erst einmal mit einem grobzinkigen Kamm entwirren (am besten mit einem Hornkamm). Und dann Bürsten mit mittelmäßigem Druck und immer Stück für Stück: von hinten nach vorne (Kopf leicht vorbeugen), von einer Seite auf die andere, dann von der anderen Seite auf die eine und dann von vorne nach hinten (überkopf). Die Kopfhaut kribbelt dann und ist angenehm durchblutet. Die Bürste sollte man beim Bürsten am besten am Kopf oder nah daran anfassen, dann kann man guten Druck ausüben. Ich verwende immer meine Wildschweinborsten und zusätzlich meine Holzbürste und bürste dann abwechselnd nach einander mit den beiden. Nicht erschrecken, die Haare elektrisieren etwas.

Reinigung der Bürste
Die Wildsau muss ab und an gereinigt werden. Nach jeder Anwendung mit dem Drahtbesen Haare und Flusen entfernen. Nach eeinigen Wocheen sollte die Bürste auch mit Shampoo gewaschen werden. Man nimmt das schmales Bürstchen (aus dem Bürstenreinigungsset) und schrubbt diese gegen die Wildscheinborstenbürste (so entsteht Schaum). Dann trockne ich die Brüste mit dem Handtuch ab und leg sie mit den Borsten nach unten auf die Heizung (nicht auf volle Pulle). Den Bürstenkörper solltet ihr ab und an dünn einölen (die Holzteile trocknen dann nicht so aus).

Die richtige Wildsau
Wildscheinborstenbürsten gibt es in fast jedem Supermarkt und in jeder Drogerie. Aber was dort verkauft wird, ist für unsere Zwecke fast nie brauchbar. Leider. Deshalb hier einige Tips zum Kauf der richtigen Bürste:

- wirklich Wildschwein: Achtet darauf, nicht nur Schweineborsten, sondern wirklich Wildschweinborsten zu kaufen, möglichst erster Schnitt (die ersten geschnittenen Borsten vom Wildschwein). Ihr erkennt die Borsten daran, dass sie schwarz sind und in der Mitte weiße Punkte haben

- harte Bürste: Die Borsten sollten nicht zu weich sein. Je nach Dicke eurer Haare müsst ihr die Härte anpassen. Die Bürste soll die Kopfhaut bürsten und nicht nur oberflächlich über die Haare streichen.

- weit auseinanderstehende Borsten: die Abstände zwischen den Borstenbüscheln sollten groß sein.

- der Kopfform angepasste Bürste / ergonomisch geformt: Die Bürstenform sollte der Kopfform angepasst sein. Also nicht konvex, sondern konkav.

- Alles in allem bleibt also das Fazit, dass so eine Bürste nicht billig zu haben ist. Abstriche können am ehesten bei der Form gemacht werden, nicht aber bei den Borsten. Je nach Ausführung kosten sie 40 bis 70 Euro. Ich habe meine vom Friseursalon (Olivenholz gewachst, Wildschweinborste aus dem ersten Schnitt , 7-reihig / 60€) und aus dem Internet (Olivenholz, 5-reihig, 20cm / 15,50€). Empfehlenswerte Bürsten gibts hier: CulumNatura und Kostkamm


Meine Bürstensammlung

Wildschweinborstenbürste aus dem ersten Schnitt - ergonomisch, Olivenholz gewachst, 7-reihig (60€)
Wildschweinborstenbürste von Kostkamm - Olivenholz geölt, 5-reihig, 20cm (15,50€)
Kost Kamm Holzbürste gerade Holznoppe 5 reihig - Olivenholz geölt, 5-reihig (18,91€)

Hornkamm von Kostkamm - extrem grob, 16cm (17€)
Bürsten-Reiniger-Set von Kostkamm - Drahtbesen und schmales Bürstchen (7,50€)

Und so sieht meine Wildsau nach nur einem Bürstendurchgang aus. In den Borsten haben sich Haare, Hautschüppchen, Fussel, Staub etc verfangen. Wenn man sich die Haare nur mit einer Holzbürste bürsten würde, käm da nie alles aus den Haaren heraus. Etwas eklig finde ich das schon! Was denkt ihr?

(Textauszüge aus dem Langhaarnetzwerk-Forum mit eigenen Erfahrungen kombiniert.)

6 Kommentare:

  1. Amy, ich hab mal ne Frage - ist nicht böse gemeint - aber müffeln deine Haare nicht, wenn du sie nur so wenig wäschst?? Oder hast du da nen Geheimtipp??

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    1. Ich habe bis jetzt nie etwas muffiges gerochen! Und in meinem Umfeld hat sich bisher auch noch keiner beschwert ;) xD

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  2. Hallo, dein Post ist zwar schon etwas älter, aber vielleicht liest du es ja trotzdem. Gab es bei dir eine Umstellungsphase, in der deine Haare durch das intensive Bürsten stärker gefettet haben?
    Ich bilde mir ein, dass das bei mir der Fall ist und das nervt.. wüsste gern, ob ich eine Besserung erwarten darf :-)
    Viele Grüße
    Die Ente

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    1. Ja ich meine mich zu erinnern, dass ich anfangs mehr Probleme mit dem Fetten hatte. Aber diese Phase war bei mir sehr schnell vorbei. Ich kann dir aber nicht sagen ob es bei dir genauso sein wird. Ich drück dir die Daumen! Und halt mich auf dem Laufenden ;)

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  3. WOW du hast so viele tolle Bürsten. Die Ergonomische WSB wünsche ich mir auch noch. LIefs, liv die ihre tägliche kopfhautmassage mit einer WSB nicht mehr missen mag!

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    1. Die ergo WSB ist auch wirklich super ;) nur zu empfehlen! Freut mich, dass du mit deiner Routine auch so gut klar kommst :)

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